[Englisch Summary]
In the “Road to Tokyo” series, I had the privilege of closely following Maximilian Levy – one of Germany’s most successful track cyclists – through my lens. What emerged was not only a visual chronicle of his final Olympic journey, but also a collection of personal moments, conversations, and anecdotes that go far beyond the world of sport. A behind-the-scenes look at an athlete and a remarkable human being.
Als Fotograf der Road to Tokyo-Serie durfte ich nicht nur Bilder machen – ich durfte Teil einer Reise sein, die weit über sportliche Vorbereitung hinausging. Mit Maximilian Levy unterwegs zu sein, bedeutete nicht einfach nur, einen Spitzensportler abzulichten, sondern einem Menschen zu begegnen, der mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Disziplin, Bodenständigkeit und Herzlichkeit durchs Leben geht.
Zwischen Kraftraum und Kamera
Einer meiner eindrücklichsten Momente war eine Fotosession im Kraftraum, bei der Max fast beiläufig mit 195 Kilogramm auf einer einbeinigen Kniebeuge jonglierte – und dabei trotzdem noch ein Lächeln für die Kamera übrig hatte. Ich erinnere mich, wie wir danach draußen standen, die Muskeln schwer, der Tag lang – und Max und unsere Kameramann Paddi von ihren ersten Rennen als Jugendliche erzählten. Diese Authentizität zieht sich durch jede Begegnung mit ihm.
Training mit Tiefe
Ob auf der Bahn oder vor der Kamera – was mir immer auffiel, war seine unerschütterliche Ruhe. Es gab Momente, da stand ich mit der Kamera am Rand, das Licht war schwierig, der Zeitplan eng – und Max rief mir mit einem Augenzwinkern zu: „Kein Druck, aber das ist die schnellste Runde heute.“ Das war sein Humor – nie aufdringlich, aber immer genau im richtigen Moment.
Maschine und Mensch
Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, sind nicht nur die geplanten Shootings, sondern die Pausen dazwischen: Kaffee auf dem Parkplatz vor der Bahn, Gespräche über Familie, mentale Stärke und die Frage, was nach Tokio kommt. In diesen Momenten war Max nicht der Olympionike, sondern ein Mensch, der sich immer wieder neu hinterfragt und doch nie den Spaß verliert.
Sushi, Lachen & ein bisschen Wahnsinn
Einen Abend saßen wir zusammen mit Kristina Vogel beim Sushi – irgendwo zwischen Wettkampfstress und Vorfreude. Max demonstrierte mit Hingabe seine neu entdeckte Vorliebe für japanische Messer und erklärte, wie man Reis perfekt dämpft. Ich habe selten so gelacht – und gleichzeitig so viel über Konzentration gelernt.
Ein Dank am Ende
Diese Reise war mehr als ein Fotoauftrag. Sie war ein Geschenk – an mich als Fotograf, aber vor allem als Mensch. Danke, Max, für die offenen Türen, den respektvollen Umgang, das Vertrauen und die vielen kleinen Momente, die zwischen Klick und Auslöser lagen.